Das Festgeheimnis von Epiphanie
Wir leben in einem Zeitalter des Vergessens und glauben in unserem „postmodernen“ Zeitalter oft und gerne, wir seien mit unseren Errungensschaften so einzigartig, dass wir uns leichten Herzens von unseren Wurzeln losschneiden könnten. Diese Haltung hat sich in den letzten Jahrzehnten traurigerweise auch in den Kirchen immer mehr ausgebreitet. Wir feiern in diesen Tagen die Theophania Domini, den Einbruch Gottes in diese Welt. Jesus Christus, der Sohn Gottes ist Mensch geworden und hat unter uns gelebt. Wie es der Apostel im Titusbrief schreibt, in dem Abschnitt, der in der westlichen Liturgie in der ersten Weihnachtsmesse gelesen wird: „Brüder und Schwestern, erschienen ist die Gnade und die Menschenfreundlichkeit unseres Gottes und Erlösers Jesus Christus.“ (Tit 2,11).
Jedes Jahr wird an uns, die wir uns Christen nennen, auf’s Neue die Frage gerichtet, macht sich diese Botschaft in Deinem Leben bemerkbar, lebst Du aus dieser Frohen Botschaft. Welche Relevanz räumst Du dem Glauben an Christus in Deinem Leben noch ein und stehst Du noch in der ‚Gemeinschaft der Gläubigen‘?
Die Kirche läßt die Botschaft des Evangeliums in ihren reichen Liturgien leibhaft erfahrbar werden. Sie lebt und feiert die Heilige Schrift als ‚liturgisches Ereignis‘. Am 6. Januar begeht die Kirche das Fest der Epiphanie oder wie es in den Kirchen des Ostens heißt: das Fest Theophanie, das Fest der Erscheinung des Herrn. In ihm verweist die Kirche auf drei Aspekte des epiphanischen Festgeheimnisses: Die Huldigung der Magier aus dem Osten als Vertreter der Völker, die Bezeugung Christi als des Sohnes durch den Vater: ‚Du bist mein geliebter Sohn!‘ in der Taufe am Jordan, und in der Hochzeit zu Kana: Es ist die ‚Stunde‘ Jesu mit der Gabe an die Gäste.
Vieles von diesen geistlichen Zusammenhängen wird leider in der (westlichen) Kirche kaum mehr gewußt und ist selbst bei dazu ‚Berufenen‘ verloren gegangen; entsprechend flachbrüstig fällt dann auch oft und oft die geistliche Unterweisung aus.
Als Student war ich damals Mitarbeiter in der Katholischen Hochschulgemeinde zu Köln. Einen geistlichen Text, den der damalige Hochschulpfarrer Wilhelm Nyssen verfasst hatte, einen kleinen Aufsatz zum Fest der Epiphanie, nehme ich seither in jedem Jahr zu dieser Zeit aufs neue zur Hand als contemplatio in weihnachtlicher Zeit. Mit dem Gedanken, dass dieser Aufsatz auch vielleicht anderen geistliche Nahrung sein könnte, möchte ich ihn hier mit Euch teilen: Tribus Miraculis, das dreifache Wunder
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